Das Hauptsymptom des Morbus Parkinson besteht in
einer chronischen Verlangsamung aller Bewegungsabläufe, einer
Unfähigkeit neue Bewegungen zu initiieren und einer Störung der
Feinmotorik (sogenannte Hypokinese). Obwohl bei den Patienten keine
wirklichen Lähmungen vorliegen, kann die Bewegungsstörung so schwere
Ausmaße annehmen, dass die Betroffenen völlig bewegungslos und starr
erscheinen (sogenannte Akinese). Der Gang ist vornübergebeugt und
kleinschrittig, die Mimik wirkt starr und ausdruckslos.
Bei vielen Kranken tritt darüber hinaus in Ruhe ein
charakteristisches Zittern (sogenannter „Pillendreher“-Tremor) und bei
der neurologischen Untersuchung eine typische Steifigkeit der Arme und
Beine (sogenannter Rigor) in Erscheinung. Das gleichzeitige Auftreten
der Symptome Hypo-/Akinese, Tremor und Rigor wird als Parkinson-Syndrom
bezeichnet. Beim Morbus Parkinson im engeren Sinne wird das
Parkinson-Syndrom durch ein Absterben derjenigen Hirnareale in der Tiefe
des Gehirns verursacht, die den Botenstoff Dopamin produzieren
(Substantia Nigra).
Ein Parkinson-Syndrom kann jedoch auch durch andere
Ursachen ausgelöst werden. Hierzu zählen z.B.
Durchblutungsstörungen/Schlaganfälle in der Tiefe des Gehirns oder aber
Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (insbesondere Neuroleptika). Im
letztgenannten Fall kann ein Absetzen des Medikaments zu einer
Rückbildung der Symptome führen.
Der Morbus Parkinson verläuft langsam schleichend
über viele Jahre. In den Anfangsstadien sind die meisten Patienten
geistig klar und voll orientiert. Aufgrund der motorischen
Einschränkungen (starre Mimik) und der allgemeinen Verlangsamung wirken
manche Patienten bei oberflächlicher Betrachtung geistig eingeschränkt,
was jedoch vielfach in deutlichem Gegensatz zu einem wachen und
aufmerksamen Verstand stehen kann. Gleichwohl kann sich bei ca. einem
Drittel der Betroffenen im späten Stadium zusätzlich eine Demenz
herausbilden.
Die Behandlung des Morbus Parkinson erfolgt
symptomatisch mit Medikamenten, die spezifisch gegen die Akinese und den
Tremor wirken. In ausgewählten Fällen kann eine elektrische
Hirnstimulation Erleichterung bringen. Begleitende Krankengymnastik ist
unverzichtbar. Treten Demenzsymptome hinzu, sprechen diese nach neueren
Untersuchungen auf die Behandlung mit einem Antidementivum (Rivastigmin)
an.
Prof. Johannes Pantel, Frankfurt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen